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Anpassung an den Klimawandel

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Seite Zuletzt geändert 15.03.2023
Der Klimawandel findet bereits statt und wird voraussichtlich weitergehen: Die Temperaturen steigen, die Niederschlagsmuster verändern sich, Gletscher und Schnee schmelzen und der Meeresspiegel steigt. Wetter- und klimabezogene Extremereignisse, die Katastrophen wie Überschwemmungen und Dürren nach sich ziehen, werden in vielen Regionen häufiger auftreten und an Intensität gewinnen. Die Auswirkungen des Klimawandels und die Vulnerabilität der Ökosysteme, Wirtschaftszweige sowie der Gesundheit und des Wohlbefindens der Menschen sind in verschiedenen Teilen Europas unterschiedlich. Selbst wenn sich die weltweit eingeleiteten Schritte zur Emissionssenkung als wirksam erweisen, ist eine gewisse Veränderung des Klimas unvermeidlich; deshalb müssen flankierende Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels ergriffen werden.

Um die schwerwiegendsten Folgen des Klimawandels zu vermeiden, haben die Unterzeichnerstaaten des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) vereinbart, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur seit vorindustrieller Zeit auf weniger als 2 °C zu begrenzen. Voraussetzung für die Erreichung dieses Ziels ist es, dass die globalen Treibhausgasemissionen baldmöglichst ihren Höchststand erreichen und anschließend rasch zurückgehen. Für nähere Informationen siehe globale Klimaschutzmaβnahmen.

Die EU- und andere EUA-Mitgliedstaaten führen eine Reihe von Maßnahmen zur Verringerung ihrer Treibhausgasemissionen durch. Anpassungsstrategien ergänzen diese Bemühungen.

Auswirkungen und Vulnerabilität

Die gröβten Temperaturanstiege in Europa sind in Südeuropa im Sommer und im arktischen Raum im Winter zu verzeichnen, während die Niederschläge in den südeuropäischen Ländern ab- und im Norden Europas zunehmen. Die erwartete Zunahme an Intensität und Häufigkeit von Hitzewellen und Überschwemmungen sowie Veränderungen bei der Verbreitung einiger Infektionskrankheiten und Pollenarten können sich nachteilig auf die Gesundheit des Menschen auswirken. Der Klimawandel stellt eine zusätzliche Belastung für die Ökosysteme dar und führt dazu , dass sich das Verbreitungsgebiet zahlreicher Pflanzen- und Tierarten in nördlichere und höher gelegene Gebiete verlagert. Er wirkt sich auf Sektoren wie Land- und Forstwirtschaft, Energieerzeugung, Tourismus und Infrastruktur im Allgemeinen aus, wobei die erwarteten Auswirkungen in Europa überwiegend nachteilig sind.

Zu den europäischen Regionen, darunter städtische Gebiete, die besonders anfällig für Klimaänderungen sind, gehören:

  • Südeuropa und der Mittelmeerraum;
  • Gebirgsregionen;
  • Küstengebiete, Flussdeltas und Überschwemmungsgebiete;
  • der hohe Norden Europas und die Arktis.

Anpassung ist notwendig, wobei die Auswirkungen des Klimawandels antizipiert und geeignete Maßnahmen zur Vermeidung oder Minimierung dieser Auswirkungen getroffen werden. Entsprechende Strategien und Maßnahmen müssen auf lokaler und nationaler Ebene, länderübergreifend und auf EU-Ebene ergriffen werden. Die Einbindung der Klimawandelanpassung in andere Politikbereiche ist von entscheidender Bedeutung und findet zunehmend statt. Als Beispiele können die Bereiche Ökosysteme und Wasserwirtschaft, Verringerung des Katastrophenrisikos, Küstenzonenmanagement, Landwirtschaft und Entwicklung des ländlichen Raums, Gesundheitsdienste, Stadtplanung und regionale Entwicklung angeführt werden. Zu den Maßnahmen gehören technologische und ökosystembasierte Maßnahmen sowie Maßnahmen zur Herbeiführung von Verhaltensänderungen.

EU Strategien und Initiativen 

Die Europäische Kommission veröffentlichte im April 2013 die EU-Strategie zur Anpassung an den Klimawandel. Mit dieser Strategie werden im Wesentlichen drei Ziele verfolgt:

  • Förderung von Maßnahmen der Mitgliedstaaten: Alle Mitgliedstaaten werden angehalten, umfassende Anpassungsstrategien zu beschlieβen. Mittel für den Auf- und Ausbau der einzelstaatlichen Anpassungskapazitäten sowie für die Durchführung von Maßnahmen werden bereitgestellt . Weiters wird die Anpassung in Städten durch die Einführung einer freiwilligen Verpflichtung auf der Basis der Initiative des Konvents der Bürgermeister (seit 2015 Konvent der Bürgermeister für Klima und Energie) unterstützt.
  • „Klimasichere“ Maßnahmen auf EU-Ebene:Durch weitere Förderung der Anpassung in wichtigen vulnerablen Sektoren wie Landwirtschaft, Fischerei und Kohäsionspolitik, soll gewährleistet werden, dass die Infrastruktur Europas widerstandsfähiger gemacht wird. Weiters wird die Nutzung von Versicherungen gegen Naturkatastrophen und durch den Menschen verursachte Katastrophen gefördert.
  • Gut informierte Entscheidungen:Wissenslücken in Bezug auf die Anpassung sollen geschlossen und die europäischen Plattform für Klimaanpassung (Climate-ADAPT) weiterentwickelt werden.

Eine zunehmende Zahl von EUA -Mitgliedstaaten hat nationale Anpassungsstrategien beschlossen, und mehrere haben nationale Aktionspläne zur Anpassung an den Klimawandel entwickelt, welche sie derzeit umsetzen. Auch in vielen Städten und in grenzübergreifenden Regionen in ganz Europa, einschließlich Ostsee, Karpatenregion und Alpenregion, sind Strategien und Maßnahmen beschlossen worden.

Aktivitäten der Europäischen Umweltagentur

Die EUA stellt relevante Informationen bereit und unterstützt auf diese Weise die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in Europa, die Bewertung von EU Maβnahmen und die Erarbeitung langfristiger Strategien zur Anpassung an den Klimawandel und Reduzierung des Katastrophenrisikos. Bei ihren Informationen (Beobachtungen, Projektionen, Indikatoren, Bewertungen) setzt die EUA den Schwerpunkt auf Klimawandel, Auswirkungen, Vulnerabilität und Anpassungsmaßnahmen in Europa.

Die EUA arbeitet eng mit der Europäischen Kommission (GD Klimapolitik, Gemeinsame Forschungsstelle, Eurostat), mit Experten ihres europäischen Themenzentrums für Auswirkungen des Klimawandels, Vulnerabilität und Anpassung (ETC/CCA) und mit ihrem Ländernetzwerk EIONET zusammen. Die EUA arbeitet unter anderem auch mit dem Copernicus-Dienst Überwachung des Klimawandels, dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC), der Weltgesundheitsorganisation Europa, dem Regionalbüro der Vereinten Nationen für die Verringerung des Katastrophenrisikos (ISDR Europa), der OECD und dem Zwischenstaatlichen Sachverständigenrat für Klimafragen (IPCC) zusammen.

Zu den wichtigsten Aktivitäten und Produkten gehören die Bewertung von Auswirkungen des Klimawandels und der Vulnerabilität gegenüber dem Klimawandel in Europa sowie die Analyse von nationalen, städtischen und sektoralen Klimaschutzstrategien und -aktionsplänen. Die EUA verwaltet  auch die Europäische Plattform für Klimaanpassung (Climate-ADAPT).

Einschlägige Links:

Zwischenstaatlicher Sachverständigenrat für Klimafragen

Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen

Europäische Kommission, Generaldirektion Klimapolitik

Europäische Kommission, Gemeinsame Forschungsstelle

Europäisches Themenzentrum für Auswirkungen des Klimawandels, Anfälligkeit und Anpassung

Copernicus-Dienst Überwachung des Klimawandels

Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten

Weltgesundheitsorganisation Europa

Regionalbüro der Vereinten Nationen für die Verringerung des Katastrophenrisikos


 

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abgelegt unter: climate change, adaptation
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