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Die Luftverschmutzungswerte in ganz Europa sind nach wie vor bedenklich , und die europäische Politik im Bereich Luftqualität sollte darauf abzielen , alle Bürgerinnen und Bürger zu schützen , insbesondere aber unsere Kinder , die am stärksten von den gesundheitlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung betroffen sind . Es ist dringend erforderlich , dass wir die Maßnahmen auf EU-, nationaler und lokaler Ebene weiter verstärken , um unsere Kinder zu schützen , die sich nicht selbst schützen können . Der sicherste Weg dazu besteht darin , die Luft , die wir alle atmen , sauberer zu machen.
Hans Bruyninckx, Exekutivdirektor der EUA
Obwohl die Emissionen der wichtigsten Luftschadstoffe in den vergangenen Jahrzehnten zurückgegangen sind, sind die Luftverschmutzungswerte in Europa immer noch nicht auf einem sicheren Niveau. Kinder und Jugendliche sind besonders durch Luftverschmutzung gefährdet, da sich ihr Körper, ihre Organe und ihr Immunsystem noch in der Entwicklung befinden. Die Luftverschmutzung schädigt die Gesundheit in der Kindheit und erhöht das Krankheitsrisiko im späteren Leben, so das Briefing der EUA zu .
Schätzungen zufolge verursacht die Luftverschmutzung jedes Jahr über 1 200 vorzeitige Todesfälle bei den unter 18-Jährigen in den 32 Mitgliedsländern der EUA. Obwohl die Zahl der vorzeitigen Todesfälle in dieser Altersgruppe im Vergleich zu der von der EUA geschätzten jährlichen Gesamtzahl für die europäische Bevölkerung relativ gering ist, stellen Todesfälle in jungen Jahren einen Verlust an Zukunftspotenzial dar und die Luftverschmutzung verursacht eine erhebliche Belastung durch chronische Krankheiten sowohl in der Kindheit als auch im späteren Leben.
Die Funktion und Entwicklung der Lungen von Kindern werden durch Luftverschmutzung beeinträchtigt, kurzfristig insbesondere durch Ozon und Stickstoffdioxid (NO2) und langfristig durch Feinstaub (PM2,5). Die mütterliche Belastung durch Luftverschmutzung während der Schwangerschaft wird mit einem niedrigen Geburtsgewicht und dem Risiko einer Frühgeburt in Verbindung gebracht. Nach der Geburt erhöht die Luftverschmutzung das Risiko mehrerer Gesundheitsprobleme, darunter Asthma, eine verminderte Lungenfunktion, Atemwegsinfektionen und Allergien. Außerdem können chronische Erkrankungen wie Asthma, worunter 9 % der Kinder und Jugendlichen in Europa leiden, verschlimmert und das Risiko für einige chronische Erkrankungen später im Erwachsenenalter erhöht werden.
Bis die Luftverschmutzung insgesamt auf ein sicheres Niveau gesenkt wird, kann die Verbesserung der Luftqualität in Bereichen wie Schulen und Kindergärten sowie bei Aktivitäten wie auf dem Schulweg und beim Sport dazu beitragen, die Exposition von Kindern zu verringern.
Im Jahr 2021 waren über 90 % der städtischen Bevölkerung der EU schädlichen Stickstoffdioxid-, Ozon- und Feinstaubkonzentrationen (PM2,5) ausgesetzt.
PM2,5 ist einer der schädlichsten Schadstoffe für die menschliche Gesundheit: die Exposition gegenüber PM2,5 ist eine der Hauptursachen für Schlaganfall, Krebs und Atemwegserkrankungen. Im Jahr 2021 waren 97 % der städtischen Bevölkerung PM2,5-Konzentrationen ausgesetzt, die über dem Jahresrichtwert der WHO von 5 µg (Mikrogramm)/m3 lagen.
Vorläufigen Daten aus dem Jahr 2022 zufolge meldeten Mittel- und Osteuropa sowie Italien die höchsten PM2,5-Konzentrationen, die in erster Linie auf die Verbrennung fester Brennstoffe wie Kohle für die Haushaltsheizung und ihre Verwendung in der Industrie zurückzuführen sind.
Das EUA-Briefing zum Stand der Luftqualität in Europa 2023 () informiert über den Stand der Luftschadstoffkonzentrationen in den Jahren 2021 und 2022 für regulierte Schadstoffe (sowohl EU-Luftqualitätsstandards als auch WHO-Richtwerte von 2021).
Das portugiesische Faro und die schwedischen Städte Umeå und Uppsala wurden als die saubersten europäischen Städte eingestuft, sie wiesen in den vergangenen zwei Kalenderjahren laut dem aktualisierten EUA-Anzeiger zur Luftqualität in europäischen Städten die niedrigsten durchschnittlichen Feinstaubwerte (PM2,5) auf. Die Einstufung der Städte erfolgt auf der Grundlage des langfristigen Durchschnitts der Feinstaubwerte.
Im Rahmen des Null-Schadstoff-Aktionsplans des europäischen Grünen Deals hat die Europäische Kommission für 2030 das Ziel gesetzt, die Zahl der vorzeitigen Todesfälle durch PM2,5 (einem wichtigen Luftschadstoff) um mindestens 55 % gegenüber der Anzahl von 2005 zu verringern. Zu diesem Zweck hat die Europäische Kommission im Jahr 2022 einen Vorschlag zur Überarbeitung der Luftqualitätsrichtlinien veröffentlicht, der unter anderem darauf abzielt, die Luftqualitätsstandards stärker an die Empfehlungen der WHO anzupassen.
In den EUA-Bewertungen der Luftqualität werden die Schadstoffe hervorgehoben, die als für die menschliche Gesundheit besonders schädlich gelten oder die die EU-Luftqualitätsstandards und die WHO-Richtwerte am häufigsten überschreiten. Die Werte stammen von Messungen an über 4 500 Überwachungsstationen in ganz Europa, die der EUA von ihren Mitgliedsländern und anderen kooperierenden Ländern offiziell gemeldet werden.
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