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12 Bevölkerung, Produktion und Verbrauch
In diesem Abschnitt werden die Wirkstoffe und die Faktoren untersucht, die Ursachen der Umweltveränderung in Europa sind, wobei der Schwerpunkt auf vom Menschen verursachten Gefahren liegt. |
Hier wird die komplexe und immer noch wenig durchleuchtete Beziehung zwischen Mensch, Ressourcen und Entwicklung untersucht und der Versuch unternommen, die hiermit verbundenen Fragestellungen zu klären. Zum Schluß dieses Kapitels wird betont, wie wichtig es ist, langfristige Wirtschafts- und Entwicklungsprogramme nach ihren Auswirkungen auf die Umwelt zu bewerten
12,8 % der Weltbevölkerung sind Europäer. Dieser Anteil geht aufgrund der rückläufigen Geburtenzahlen in den meisten europäischen Staaten zurück.
Die bereinigten Lebensstandards variieren zwischen Ost- und Westeuropa um einen Faktor von über 4. Die meisten Länder in Mittel- und Osteuropa sind von Nahrungsmitteleinfuhren abhängig - die westeuropäischen Länder führen in großen Mengen Tierfutter ein. |
Kohle | Öl | Erdgas | Kernkraft | Wasserkraft | Sonstige | ||
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Welt | 1970 | 31.7 | 46.8 | 18.8 | 0.9 | 1.7 | |
1990 | 28.5 | 40.5 | 22.2 | 6.3 | 2.5 | | |
West-Europa | 1970 | 27.6 | 60.3 | 6.3 | 1.2 | 3.0 | 1.6 |
1990 | 19.3 | 44.0 | 16.6 | 14.4 | 3.0 | 2.7 | |
Osteuropa | 1970 | 60.1 | 23.3 | 13.1 | | 1.0 | 2.4 |
1990 | 48.4 | 24.2 | 20.1 | 4.5 | 1.1 | 1.6 | |
Ehemalige UdSSR | 1970 | 36.8 | 34.8 | 22.3 | 0.2 | 1.6 | 4.3 |
1990 | 21.0 | 30.0 | 42.0 | 4.0 | 1.6 | 1.3 |
Primärenergieverbrauch weltweit und in Europa, 1970 - 1990, (Tonnen Öläquivalent, %)
13 Ausbeutung natürlicher Ressourcen
In diesem Kapitel werden die Unterschiede zwischen erneuerbaren (Wasser, Wälder und Feldfrüchte) und nicht erneuerbaren (fossile Brennstoffe und Metallerze) Ressourcen untersucht. Der internationale Handel und die zunehmende gegenseitige Abhängigkeit der Staaten hat die nachhaltige Bewirtschaftung dieser Ressourcen zu einem globalen Thema gemacht. Der Schwerpunkt dieses Kapitels liegt auf den wichtigen Entwicklungen in der Nutzung der Ressourcen in Europa. Es gibt auch einen Überblick über die Statistiken, mit denen die Nutzung der Ressourcen überwacht wird.
Europa verfügt über 8 % der weltweit vorhandenen erneuerbaren Frischwasserressourcen, aber 15 % der Entnahmen gehen auf sein Konto.
Obwohl Europa (ohne die ehemalige UdSSR) 1990 gegenüber 1981 1,9 Millionen ha mehr Wald und bewaldete Flächen besaß, gehen Wälder durch Verschmutzung der Atmosphäre und unkontrolliertes Abholzen (Russische Föderation) verloren oder werden geschädigt. Europa hat seine hochwertigen Mineralreserven zum größten Teil erschöpft und ist nun stark von Einfuhren abhängig, die vor allem aus Afrika kommen. |
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Emissionen in die Luft und die Gewässer in Europa, über die physisch-chemischen Merkmale, über Größenordnung, Transportwege und Ableitungen. Dem Überblick über Emissionen der wichtigsten Schadstoffe in die Atmosphäre in Ländern Europas liegen Daten zugrunde, die der UNECE mitgeteilt wurden, und, falls verfügbar, Angaben aus dem Programm CORINAIR 1990. Die Analyse der Einleitungen in die Gewässer basiert auf den begrenzt verfügbaren quantitativen Informationen und hat schwerpunktmäßig die Einleitungen aus der Landwirtschaft und Abwasser zum Gegenstand. Anhand einiger Beispiele wird der Beitrag der Industrie als Quelle von Emissionen in die aquatische Umwelt verdeutlicht. Bestehende Emissionsverzeichnisse in europäischen Ländern werden untersucht, und es wird die Notwendigkeit hervorgehoben, nach integrierten Möglichkeiten zur Sammlung von Daten über Emissionen und Abfälle für alle Umweltmedien zu suchen sowie die Methoden zur Erstellung von Emissionsverzeichnissen auf europäischer Ebene zu harmonisieren.
Europa ist für 20 - 30 % der weltweit vom Menschen verursachten Emissionen an C02, S02, flüchtigen, organischen Verbindungen und Stickoxiden verantwortlich.
In dicht bevölkerten Gebieten stammt ungefähr die Hälfte der Phosphorbelastung des Oberflächenwassers aus Abwassereinleitungen. |
Entwicklungen der Schwefeldioxidemissionen | |
In diesem Kapitel werden die gegenwärtigen Entwicklungen der Abfallerzeugung in Europa analysiert und die möglichen Gefahren für die Gesundheit des Menschen und für die Umwelt bewertet, die von den zur Zeit angewendeten Verfahren in der Abfallwirtschaft ausgehen. Es werden aktuelle Muster grenzüberschreitender Bewegungen von gefährlichen Abfällen zwischen den europäischen Ländern untersucht. Bei einigen Abfallströmen werden die Möglichkeiten der Abfallverringerung und Wiederverwendung von Materialien durch Anwendung integrierter Verfahren vorgestellt. Die Bewertung basiert auf aktuellen Informationen, die aus einer von OECD und Eurostat gemeinsam durchgeführten Erhebung gewonnen werden, und auf den Berichten über den Zustand der Umwelt. Die Tatsache, daß die vorhandenen Abfallstatistiken in bezug auf Zugriff, Qualität und Vergleichbarkeit nur eingeschränkt nutzbar sind, macht deutlich, wie wichtig es ist, die Abfallklassifizierungssysteme auf europäischer Ebene zu harmonisieren.
Zusammnsetzung des Hausmülls, 1990 |
Im Durchschnitt produzieren die Europäer pro Kopf 350 kg Hausmüll im Jahr.
Ein immer größerer Anteil der Industrieabfälle wird als gefährlich eingestuft. Hohe Produktionsraten unterlaufen die Bemühungen um Verringerung und Wiederverwertung von Abfällen. Europäische Mülldeponien bedecken zwischen 1.200 und 1.700 km2 Fläche, und 2.000 km2 sind aufgelassenes Industriegelände. |
16 Lärm und Strahlung
In diesem Kapitel werden die Hauptauswirkungen der wichtigen 'physischen Felder' in Europa - Umweltlärm, ionisierende und nicht ionisierende Strahlung - sowie ihre Hauptquellen aufgezeigt. Aus internationalen Quellen (OECD und WHO) werden nach Möglichkeit Daten herangezogen und analysiert, um ein Bild der Gesamtlage in Europa und in einzelnen Ländern zu zeichnen. Unter nicht ionisierende Strahlung fallen elektromagnetische Felder und ultraviolette Strahlung. Eine Beschreibung der Hauptquellen ionisierender Strahlung - natürlicher und künstlicher - in Europa ist in diesem Kapitel enthalten.
In den hochindustrialisierten Ländern Europas sind über 50 % der Bevölkerung tagsüber einem Verkehrslärm ausgesetzt, der die Schwelle, ernsthafter Belästigung überschreitet.
Annähernd 113 Millionen Europäer - 17 % der Bevölkerung - sind Lärm in einer Lautstärke ausgesetzt, die ernste negative Auswirkungen hat. Die übermäßige Bestrahlung mit ultravioletten Strahlen ist bisher noch zum größten Teil auf die individuelle Lebensweise zurückzuführen; es gibt jedoch Hinweise dafür, daß die UV-B-Strahlung im Winter auf der nördlichen Halbkugel um 5 % zugenommen hat. 10.000 Krebstote pro Jahr in Europa sind Schätzungen zufolge auf Radon zurückzuführen. |
17 Chemikalien und genetisch veränderte Organismen
Die Herstellung, Vermarktung und Verwendung von Chemikalien führt zur Freisetzung vieler Verbindungen in die Umwelt, was oftmals unerwünschte Auswirkungen auf die Gesundheit, das Wohlergehen des Menschen und die Ökosysteme hat. Die Quellen dieser Verbindungen, wie auch die Auswirkungen ausgewählter bedeutender Chemikalien werden beschrieben. Auch der Einsatz genetisch veränderter Organismen in Ländern der EU, ihre möglichen unerwünschten Folgen und die derzeit angewendeten Verfahren zur Sicherstellung einer sicheren Verwendung werden
Freisetzungen genetisch veränderter Organismen, die zwischen 1991 und 1994 in der EU angemeldet wurden |
Ungefähr 100.000 Chemikalien sind in der EU auf dem Markt, und jedes Jahr kommen zwischen 200 und 300 neue hinzu.
Zwischen 1991 und 1994 wurden in der EU annähernd 300 Freisetzungen genetisch veränderter Organismen angemeldet. |
18 Natürliche und technologische Gefahren
In diesem Kapitel werden die Merkmale und die Bedeutung von Unfällen und natürlichen Gefahren als Folge von Umwelteinflüssen untersucht. Ihre Ursachen und Folgen in Europa sind zusammengefaßt sowie die verschiedenen Arten von Schäden aufgeführt, die verursacht werden können. Beispiele für Industrieunfälle (z.B. Flixborough und Seveso), Verkehrsunfälle, Unfälle auf dem Meer und Nuklearunfälle (wie Tschernobyl) werden angeführt. Natürliche Gefahren, wie beispielsweise Stürme und Überflutungen, Hitzewellen, Feuer und Trockenheiten beeinflussen die Umwelt ebenfalls und werden möglicherweise durch den Menschen noch verschlimmert.
Caesiumverseuchung um Tschernobyl nach dem Unfall
Ein bedeutendes System zur Erfassung von Industrieunfällen zeigt, daß sich die Mehrzahl der Unfälle in der Ölindustrie ereigneten und daß mit leicht entflammbaren Gasen und Chlor die häufigsten Unfällen passierten.
Lediglich zirka 10-15 % des Öls, das durch menschliches Zutun ins Meer geleitet wird, gehen auf das Konto von Tankerunfällen. Alle Auswirkungen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl wird man vermutlich ungenau kennen; es haben sich bereits einige unerwartete Folgen eingestellt. Die Wohnstätten des Menschen sind in zunehmendem Maße von natürlichen Gefahren bedroht, vermutlich aufgrund der größeren Zahl der Siedlungen und ihrer erhöhten Anfälligkeit, die sich aus der unkontrollierten Ausbreitung der Siedlungen in Bereiche mit hohem Gefahrenrisikio ergeben. |
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