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Schädliche Ozonbelastung im Sommer vermeiden

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Nachrichten Veröffentlicht 10.08.2012 Zuletzt geändert 21.06.2016
Photo: © Karol M @Wikimedia
Hohe Temperaturen im Sommer kombiniert mit Luftverschmutzung können die Bildung bodennahen Ozons verursachen, das schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit hat, besonders für ältere Menschen und Kinder oder Menschen mit Asthma und anderen Atembeschwerden. Die Europäische Umweltagentur (EUA) hat nützliche Informationen zusammengestellt, wie Sie Ihre Gesundheit in diesem Sommer vor der Schädigung durch bodennahes Ozon schützen können.

Die bisher höchsten Konzentrationen von Ozon in diesem Sommer wurden am 25. und 26. Juli (nachmittags und  abends) gemessen. Belgien, West-Deutschland, die Region um Paris und Nordfrankreich sowie der Norden Italiens waren besonders betroffen.

Übermäßiges bodennahes Ozon kann Atemprobleme verursachen, Asthma auslösen, die Lungenfunktion reduzieren und Lungenkrankheiten verursachen. Mehrere europäische Studien zeigen, dass die Sterblichkeitsrate mit dem Anstieg der Ozonbelastung steigt. Im Gegensatz zum Ozon in der Stratosphäre, das uns vor UV-Strahlung schützt, kann ein hohes Maß an bodennahem oder "troposphärem" Ozon auch Pflanzen schädigen, wodurch in der Folge Ernteerträge und Waldwachstum reduziert werden - sogar Gebäude und Denkmäler können beschädigt werden.

Bodennahes Ozon wird nicht direkt in die Atmosphäre emittiert, sondern bildet sich bei chemischen Reaktionen in Folge der Freisetzung diverser „Ausgangsschadstoffe" aus einer Vielzahl von Quellen: z. B. Verbrennung fossiler Brennstoffe, Straßenverkehr, Raffinerien, Lösungsmittel, Deponien, Abwässer, Waldbrände, Viehbestände und Vegetation.

Die Reaktionen, die Ozon erzeugen werden durch Hitze und Sonnenlicht katalysiert – daher handelt es sich hierbei um ein spezielles Problem in den Sommermonaten. Und in Südeuropa sind die Ozonwerte typischerweise wesentlich höher als im Norden.

Sicheres Verhalten bei schlechter Luftqualität

Aktuelle Informationen über die Konzentration von bodennahem Ozon in der gesamten pan-europäischen Region können Sie im EUA Ozon-Netz finden. Dort werden stündlich Informationen zu bodennahen Ozon Konzentrationen geliefert, basierend auf aktuell gemessenen Daten zur Luftqualität. Die Internetseite bietet Daten von rund 2.000 Messstationen, so dass jeder die Luftqualität in einer bestimmten Region oder quer durch Europa überprüfen kann.

Kinder, ältere Menschen, Asthmatiker und Personen mit Atemwegserkrankungen sind am meisten gefährdet. Wenn die Ozonwerte sehr hoch sind, ist es für diese Gruppen ratsam, nicht allzuviel Zeit im Freien zu verbringen. Ozonwerte sind in der Regel am Nachmittag höher, gefährdete Personengruppen können die höheren Belastungen z. B. dadurch vermeiden, dass sie Arbeiten oder Sport im Freien in die Morgen- oder Abendstunden legen.

Die meisten Europäer sind Ozonbelastung ausgesetzt

Obwohl die Emissionen von Ausgangsschadstoffen in den letzten Jahren gesunken sind, ist das Niveau der bodennahen Ozonbelastung in der Luft noch recht hoch. Siebzehn Prozent der EU-Bevölkerung in städtischen Gebieten leben in Gegenden, in denen der EU-Zielwert für Ozon zum Schutz der menschlichen Gesundheit im Jahr 2010 überschritten wurde. Noch besorgniserregender ist, dass mehr als 95 % der gesamten EU-Bevölkerung in städtischen Gebieten Ozonwerten ausgesetzt sind, die über den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation liegen.

Bis zu 69 % der landwirtschaftlichen Anbaupflanzen in den Mitgliedsländern der EUA waren Ozonwerten ausgesetzt, die über dem EU-Zielwert für den Schutz der Vegetation von 2001 bis 2009 lagen (EUA Indikator-Kernsatz 005).

Luftverschmutzung, einschließlich Ozon, hat auch wirtschaftliche Kosten. Eine aktuelle Studie der EUA hat festgestellt, dass die durch die 10.000 größten europäischen Industrieunternehmen verursachte Luftverschmutzung im Jahr 2009 bis zu 169 Milliarden Euro gekostet hat. Diese Summe wurde kalkuliert  durch Einrechnung der Kosten für beeinträchtigte Gesundheit, vorzeitigen Tod und Ernteschäden, die durch bodennahes Ozon und andere Schadstoffe wie Feinstaub verursacht wurden.

Es gibt mehrere europäische und internationale Gesetze, die Grenzwerte für die Emissionen von Luftschadstoffen oder deren Konzentrationen in der Luft festgelegen.

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