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Szenarien und vorausschauende Untersuchungen

Seite Zuletzt geändert 24.02.2017
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Probleme wie der Klimawandel, der Verlust der biologischen Vielfalt und der Verbrauch natürlicher Ressourcen haben langfristige Implikationen, die langfristige politische Lösungen erfordern. Um fundierte strategische Entscheidungen treffen zu können, müssen wir versuchen, zukünftige Trends vorherzusehen, und aktuelle, neu entstehende und latente Entwicklungen erkennen. Wenn wir das Problem der Nachhaltigkeit in Europa ernsthaft angehen wollen, müssen wir über zwei oder mehr legislative Zyklen hinaussehen. Diese langfristige Sicht erfordert jedoch Aufgeschlossenheit: Die großen Herausforderungen, denen Europa gegenübersteht, können sich im Laufe der Zeit stark verändern. Umweltszenarien, Prognosen und andere Arten von vorausschauenden Untersuchungen helfen uns dabei, der Diskontinuität und den Unsicherheiten zukünftiger Entwicklungen zu begegnen und stabile Strategien zu entwickeln, die langfristig Bestand haben.

 

In den letzten Jahrzehnten haben internationale Organisationen, Regierungen, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen zahlreiche vorausschauende Untersuchungen, wie Szenarien und Prognosen, durchgeführt.

Die langfristigen Emissionsszenarien des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) sind bekannt. Sie wurden häufig für die Analyse des Klimawandels, seiner Auswirkungen und möglicher Abhilfemaßnahmen und für die Unterstützung internationaler Verhandlungen über die Festlegung langfristiger Zielvorgaben eingesetzt.

Ein weiteres bekanntes Beispiel ist die Weltökosystemstudie „Millennium Ecosystem Assessment“, in der Szenarien zur Analyse der Auswirkungen auf die globalen Ökosystemdienstleistungen für verschiedene zukünftige Situationen entwickelt wurden. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) verwendet die Szenarien aus seinem „Global Environment Outlook“ (globale Umweltprognose) für die Erarbeitung seiner langfristigen Analysen. Große internationale Organisationen wie die Weltbank, die Internationale Energieagentur und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) veröffentlichen ebenfalls häufig langfristige Prognosen und Analysen.

Es gibt kein Standardrezept für Zukunftsanalysen. Sie können rein quantitativ durchgeführt werden, indem zukünftige Trends anhand von Daten und (mathematischen) Modellen hochgerechnet und ihre Unsicherheiten analysiert werden; sie können die quantitative Analyse mit der qualitativen Analyse in Form von zusammenfassenden Auswertungen, Diagrammen oder Bildern kombinieren; oder sie können sich auf eine rein qualitative Analyse stützen.

Wenn man über die Zukunft nachdenkt, muss man in Alternativen denken. Die Zukunft ist unsicher, und vieles kann geschehen. Szenarien sind in dieser Hinsicht ein leistungsfähiges Hilfsmittel, da sie uns dabei unterstützen, Überlegungen außerhalb der gewohnten Konzepte anzustellen. Szenarien sind weder Vorhersagen noch Prognosen. Sie sind plausible Beschreibungen, wie die Zukunft sich für unsere Organisationen, unsere Themen, unsere Länder und sogar unsere Welt entwickeln könnte, auf der Basis von „Wenn-dann“-Prämissen. Ein typisches Umweltszenario beinhaltet eine Darstellung der Ausgangssituation und eine Erzählung, die die wichtigsten treibenden Kräfte und Änderungen beschreibt und so ein Bild der Zukunft gibt.

Beispielsweise helfen uns die PRELUDE-Szenarien der EUA dabei, unsere aktuellen Ansätze für die biologische Vielfalt und den Landschaftsschutz zu überdenken. Sie betonen verschiedene Faktoren, die die Wirksamkeit und Effizienz dieser Ansätze mittel- bis langfristig gefährden könnten, wie z. B. demografische Veränderungen und den Klimawandel.

 

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