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Eine Invasion durch Menschenaffen galt bei Unilever wahrscheinlich nicht als eines der Hauptgeschäftsrisiken. Sie hat sich dennoch ereignet. Am 28. April 2008 wurden der Hauptgeschäftssitz von Unilever in London und seine Niederlassungen in Merseyside, Rom und Rotterdam von als Orang-Utans verkleideten Greenpeace-Aktivisten gestürmt. Die Aktivisten protestierten gegen die Schäden, die dem indonesischen Regenwald durch die Erzeugung von Palmöl zugefügt werden, das in zahlreichen Produkten von Unilever verwendet wird. Kurz nach dem Überfall kündigte das Unternehmen an, dass es ab 2015 sein gesamtes Palmöl aus „nachhaltigen“ Quellen beziehen werde. Seither hat das Unternehmen einen Geschäftsplan zur Aufnahme der Nachhaltigkeit in seine Kernpraktiken erstellt.
Viele verschiedene Gründe können ein multinationales Unternehmen dazu motivieren, nachhaltigere Praktiken einzuführen. Dies kann mit dem Corporate Image des Unternehmens oder dem Image seiner Marken in Zusammenhang stehen. Nachhaltigkeit kann auch von den Investoren eines Unternehmens gefordert werden, die eventuell davor zurückschrecken, ihr Geld in Unternehmen zu stecken, die die Risiken des Klimawandels außer Acht lassen bzw. nicht daran interessiert sind, sich den Nutzen der Ökoinnovation zu eigen zu machen.
Karen Hamilton, Vizepräsidentin für Nachhaltigkeit bei Unilever, drückt es folgendermaßen aus: „Wir sehen keinen Konflikt zwischen Wachstum und Nachhaltigkeit. Immer mehr Verbraucher stellen diese Forderung.“
Oder einfacher gesagt, die Einführung von nachhaltigen Praktiken kann geschäftlich Sinn machen. Unternehmen können einen Wettbewerbsvorteil erlangen und ihren Marktanteil erhöhen. Dies kann ebenfalls neue Geschäftsmöglichkeiten für innovative Öko-Unternehmer bedeuten, die eine wachsende Nachfrage nach „grünen“ Produkten bedienen.
Karen fügt hinzu: „Nachhaltigkeit beinhaltet auch Kosteneinsparungen. Wenn wir die Verpackung reduzieren, senken wir den Energieverbrauch in der Fabrik, sparen also Geld und erhöhen die Rentabilität.“
Wenn große multinationale Unternehmen beginnen, grünere Praktiken einzuführen, bewirken sie etwas aufgrund ihrer Größe. Sie sind bestrebt, andere Unternehmen zu animieren, ähnliche Praktiken einzuführen. Der Weltwirtschaftsrat für Nachhaltige Entwicklung (WBCSD) wurde vor dem Umweltgipfel 1992 in Rio gegründet und stellt eine Plattform dar, die mit dem Ziel geschaffen wurde, Nachhaltigkeit in der Geschäftswelt zu fördern.
Der WBCSD-Bericht „Vision 2050“, der unter der Mitwirkung führender Vorstandsvorsitzender und Gutachter zusammengestellt wurde, umfasst die Punkte, die die Geschäftswelt in den nächsten Jahrzehnten auf jeden Fall umsetzen sollte, um globale Nachhaltigkeit zu erzielen. In anderen Worten, dieser Aufruf zu Nachhaltigkeit kommt von der Geschäftswelt selbst.
Die wichtigsten Punkte, die vom WBCSD ermittelt wurden, spiegeln zahlreiche Ziele von Politikern wider: Marktpreise schaffen, die die Kosten von Umweltschäden einschließen; effiziente Wege finden zur Produktion von mehr Nahrungsmitteln ohne einen zusätzlichen Verbrauch an Land und Wasser; die Abholzung der Wälder stoppen; die Kohlenstoffemissionen weltweit durch Verlagerung auf umweltfreundliche Energien reduzieren sowie Energie überall effizienter nutzen, auch im Transportsektor.
Das Carbon Disclosure Project (CDP) ist eine weitere Initiative zur Förderung von Nachhaltigkeit in der Geschäftswelt. Das CDP ist eine gemeinnützige Organisation, deren Ziel es ist, eine Reduktion der Treibhausgasemissionen und des Wasserverbrauchs durch Unternehmen und Städte zu erreichen. Das CDP unterstützt auch Investoren bei der Beurteilung umweltbezogener Geschäftsrisiken, zu denen Klimawandel, Wasserknappheit, Überschwemmungen und Verschmutzungen oder einfach Rohstoffmangel gehören. Insbesondere im Zusammenhang mit der aktuellen Finanzkrise haben die Investoren ein wichtiges Wort mitzureden, wenn es darum geht, welches Unternehmen überlebt.
Es bleibt also die Frage: Wie kann ein Unternehmen Nachhaltigkeit in seine Unternehmensführung integrieren? Es gibt hierfür zwar keine Universallösung, aber jede Menge Rat und Unterstützung.
Nachhaltige Unternehmensplattformen wie der Weltwirtschaftsrat für Nachhaltige Entwicklung und das Carbon Disclosure Project bieten Unternehmen Orientierung an, die diesbezüglich eine Spitzenposition übernehmen wollen. Es gibt auch stärker zielgerichtete Empfehlungen wie die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen, die der OECD-Erklärung über internationale Investitionen und multinationale Unternehmen als Anhang beigefügt sind. Sie bieten freiwillige Grundsätze und Standards für ein verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln multinationaler Unternehmen, die in den Ländern tätig sind, die der Erklärung beigetreten sind.
Die meisten der bestehenden Modelle sind jedoch freiwillig und werden in der Regel im breiteren Kontext der unternehmerischen sozialen Verantwortung thematisiert.
Nicht nur die Topmanager in verschiedenen Unternehmen steuern den Übergang zu nachhaltigen Praktiken. Regierungen und Behörden können Unternehmen dabei unterstützen, indem sie einen entsprechenden Spielraum schaffen und Anreize bereitstellen. Orang-Utan-Kostüme sind vielleicht nicht immer erforderlich, Verbraucher und die Zivilgesellschaft können auch starke Signale an den privaten Sektor senden, indem sie zeigen, dass ein Interesse an umweltfreundlichen Produkten besteht.
Karen sagt dazu: „Regierungen und die Zivilgesellschaft müssen selbstverständlich zusammenarbeiten. Unternehmen können insbesondere in der grenzübergreifenden Lieferkette etwas bewirken, und natürlich in dem Umfang, in dem sie ihre Verbraucher erreichen.“
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