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Das Tun des Menschen gefährdet die Umwelt. Dieser Abschnitt analysiert acht Schlüsselbereiche und gibt einen Überblick über ihre Auswirkungen auf die Umwelt, über zukünftige Entwicklungen und treibende Kräfte.
19 Energie
In diesem Kapitel werden energiebezogene Aktivitäten in drei Stadien analysiert - Erzeugung von Primärenergie, Umwandlung in abgeleitete Energie (Strom und Wärme) und Endverbrauch - und zwar auf lokaler und paneuropäischer Ebene. Es wird kurz dargestellt, wie sich die Energieerzeugung aus fossilen Brennstoffen, aus Atomkraft und erneuerbare Energiefräser auf die Umwelt auswirken. Faktoren, die den zukünftigen Energieverbrauch bestimmen, sowie geplante Veränderungen werden ebenfalls vorgestellt.
Seit den Ölkrisen in den 70er Jahren ist der Energieverbrauch nicht mehr an das BIP gekoppelt.
Europa verbraucht 41 % der Energie für die Industrie, 22 % für den Verkehr und 37 % für die Bereiche Privathaushalte und Handel. In Westeuropa sind in letzter Zeit gewisse Verbesserungen beim Energiewirkungsgrad erzielt worden. Der Energieverbrauch wirkt sich auf die Luftverschmutzung aus, auf die Versauerung der Böden, die Ozonbildung in der Troposphäre, den Klimawechsel und hat viele weitere lokale Auswirkungen auf Wasser, Boden und Land. |
20 Industrie
Dieses Kapitel enthält einen Überblick über die Auswirkungen der paneuropäischen Industrie auf die Umwelt und stellt die Unterschiede zwischen verschiedenen Teilen Europas heraus. Es wird untersucht, welcher Anteil an Emissionen, an der Abfallproduktion und der Verwendung natürlicher Ressourcen auf das Konto der Industrie insgesamt geht. Die 'Umweltleistung' bestimmter Industriesektoren wird ausgewertet. Außerdem wird erörtert, wie sich Geschäftspraktiken als Reaktion auf Umweltherausforderungen verändert haben. Es liegen wenige Industriedaten vor, die in direkten Bezug zu Umwelteinflüssen gesetzt werden können. Daten über die Erzeugung und den Verbrauch von Energie stehen aus internationalen Quellen, aus Länderberichten und den Berichten über den Zustand der Umwelt für spezifische Industriezweige zur Verfügung.
Zwischen 1980 und 1989 sank der Energieverbrauch pro Leistungseinheit in der chemischen Industrie um 30 %.
Die Industriezweige Chemie, Zellstoff und Papier, Zement, Stahl und Nichteisenmetalle schädigen die Umwelt am stärksten. 25 % der S02-Emissionen und 14 % der Stickoxide stammten 1990 aus der Industrie (20 Länder). Es läßt sich eine Tendenz hin zur Verringerung aller Emissionen aus Industrieanlagen feststellen. |
Stromerzeugung dargestellt nach Quelle und Ländergruppe, 1990 | |
21 Verkehr
Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen des Verkehrs auf die Umwelt und gibt einen Überblick über die paneuropäische Verkehrslage mit regionalen Unterschieden. Es werden Entwicklungen der Verkehrsaktivitäten und ihre Auswirkungen auf die Umwelt untersucht, sowie einige zugrundeliegenden Kräfte. Darüber hinaus wird die zukünftige Verkehrssituation in Europa bewertet. Die wichtigsten verwendeten Daten stammen aus internationalen Quellen, insbesondere von der Europäischen Verkehrsministerkonferenz, von Eurostat und der UNECE. Daten aus wissenschaftlicher Literatur werden zur Verdeutlichung einiger spezifischer Umwelteinflüsse herangezogen.
Zwischen 1970 und 1990 hat sich die Zahl der privaten Kraftfahrzeuge in Westeuropa verdoppelt.
25 % der energiebezogenen C02-Emissionen gehen auf das Konto des Verkehrs, und hierbei wiederum zu 80 % zulasten des Straßenverkehrs. Der gesamte Schadstoffausstoß wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen, obwohl sich der Ausstoß des einzelnen Fahrzeugs verringern wird. Die Landzerstückelung durch die Verkehrsinfrastruktur beeinträchtigt in zunehmendem Maße die Landnutzung. Allein in der EU sind in den vergangenen 20 Jahren über eine Million Menschen bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben gekommen. |
Zu diesem Kapitel wird untersucht, wie sich die Strukturen und Verfahren in der Landwirtschaft entwickelt haben, um sich an die Nachfrage anzupassen; es enthält Hinweise auf die hiermit verbundenen möglichen Auswirkungen der Landwirtschaft auf die Umwelt. Die auf nationaler Ebene, insbesondere in der EU und in den EFTA-Staaten, in großer Zahl vorliegenden Daten beziehen sich mehrheitlich auf die Erzeugung, die Beschäftigungsstruktur, den Einsatz von Dünge- und Schädlingsbekämpfungsmitteln, die Viehbestände und die Größe der Bauernhöfe; eine geringere Zahl von Daten gibt es über Ausmaß und Anteil der Auswirkungen der landwirtschaftlichen Erzeugung und der Änderungen in den landwirtschaftlichen Systemen auf die Umwelt.
Erzeugung und Beschäftigung in der Landwirtschaft in ausgewählten europäischen Ländern | |
42 % der gesamten Fläche in Europa wird landwirtschaftlich genutzt. In Westeuropa geht die Tendenz hin zu größeren Bauernhöfen, während die Bedeutung der Landwirtschaft innerhalb der Gesamtwirtschaft abnimmt.
Erzeugung und Produktivität der Arbeit haben kontinuierlich zugenommen. Landwirtschaft verursacht Wasserverschmutzung, einen Rückgang der Bodenqualität, Verlust an biologischer Vielfalt und Veränderungen der Landschaft; sie ist allerdings auch selbst Opfer der Umweltzerstörung. |
23 Forstwirtschaft
In diesem Kapitel wird der Zustand der Wälder Europas sowie die Frage ihrer Nutzung untersucht. Das Kapitel faßt zusammen, wie die hiermit verbundenen Aktivitäten und Verfahren die Umwelt beeinträchtigen können, und es benennt die wesentlichen treibenden Kräfte, die diese Veränderungen hervorrufen. Zu den verwendeten Daten gehören die herkömmlichen Waldverzeichnisse sowie qualitative Informationen über spezielle Umwelteinflüsse und über Wälder, die nicht forstwirtschaftlich genutzt werden.
Europas Landfläche ist zu 33 % mit Wäldern bedeckt. Innerhalb von 30 Jahren hat der Waldbestand um 10 % zugenommen, vorwiegend im Süden und Westen, wohingegen die Waldbestände in vielen östlichen Ländern stabil geblieben oder zurückgegangen sind.
Die Anpflanzung nicht heimischer Arten hat die Zusammensetzung der Wälder verändert. Seit 1965 haben die Holzerzeugung in Europa um 18 % und der Holzverbrauch um 28 % zugenom |
Entwicklung der Waldfläche in Europa
(ohne die Russische Föderation)
24 Fischerei und Aquakultur
In diesem Kapitel werden Art und Bedeutung der Auswirkungen der Fischerei auf die Umwelt untersucht und ein Überblick über die paneuropäische Lage der Fischerei und Aquakultur sowie die regionalen Unterschiede vermittelt. Die bestehenden Fischereipolitiken werden nach ihrer Wirksamkeit bewertet. Die wichtigsten Daten kommen von den internationalen Organisationen (FAO und Eurostat). Es werden Beispiele aus den Berichten über den Zustand der Umwelt und aus wissenschaftlicher Literatur angeführt.
Von allen Ländern in der Nordsee erzielte Gesamtfangmenge, 1903 - 1988
Der nordöstliche Atlantik und das Mittelmeer sind in weiten Teilen überfischt.
Schlepp- und Treibnetze wirken sich auf die Bestände von Meerestieren, zum Beispiel Delphinen, Mönchsrobben und möglicherweise von Tümmlern und Seevögeln aus. Abwasser aus Aquakulturen verursachen Wasserverschmutzung. Exotische Arten, die in Aquakulturen angesiedelt werden, können in Konkurrenz zu einheimischen Arten treten oder diese ersetzen. |
25 Fremdenverkehr und Erholung
In diesem Kapitel werden die paneuropäische Situation im Bereich Fremdenverkehr und Erholung im Überblick dargestellt und lokale Unterschiede aufgezeichnet. Die Auswirkungen von Fremdenverkehr und Erholung werden anhand von sechs Schlüsselbereichen bewertet: geschützte Regionen, ländliche Regionen, Gebirge, Küstenregionen, Städte und denkmalgeschützte Orte sowie Freizeit- und Erholungsparks. Allgemeine Tendenzen werden mit Hilfe von Daten der Weltorganisation für Fremdenverkehr aufgezeigt, da jedoch die Fremdenverkehrsstatistiken die mit Fremdenverkehr und Erholung verbundenen Umweltgefährdungen nicht in angemessener Weise widerspiegeln, wird ein Konzept gewählt, bei dem die Gefährdungen von Fall zu Fall unter Verwendung nationaler oder lokaler Daten geprüft werden.
Der Fremdenverkehr gehört zu den wichtigsten sozialen und wirtschaftlichen Aktivitäten in der EU.
Die von ihm ausgehenden Gefährdungen werden durch die Konzentration der Fremdenverkehrsaktivitäten auf kurze Saisons und relativ eng umgrenzte Urlaubsgebiete noch verstärkt. Der Wintersport hat beträchtliche Auswirkungen auf die Umwelt, insbesondere in den Alpen, wo jedes Jahr 100 Millionen Menschen Urlaub machen. 1990 besuchten 157 Millionen Touristen die Küsten des Mittelmeers. Der Städtetourismus gewinnt an Popularität. |
26 Private Haushalte
In diesem Kapitel werden die Umwelteinflüsse der privaten Haushalte nach ihrem Ressourcenverbrauch und ihren Emissionen untersucht, die zugrundeliegenden treibenden Kräfte bewertet und mögliche Kontrollmaßnahmen ausgewertet. Daten, die einen direkten Bezug zwischen den Haushalten und der Umwelt herstellen, gibt es nicht. Internationale Stellen, wie beispielsweise Eurostat, verfügen über soziale und wirtschaftliche Daten. Fallstudien, für die nationale Daten herangezogen werden, sollen dazu beitragen, ein vollständigeres Bild zu zeichnen.
Der Verbrauch der privaten Haushalte macht 70 % der Industrieproduktion in Europa aus.
Die Zunahme der Zahl der privaten Haushalte und die gleichzeitige Verringerung der Haushaltsgröße bringt einen Anstieg in der Nachfrage nach Ressourcen mit sich. Im Durchschnitt hat jeder westeuropäische Privathaushalt mindestens einen PKW, was sich in erheblichem Ausmaß auf die Umwelt auswirkt. Das Abfallvolumen der privaten Haushalte nimmt weiter zu, und obwohl 50 % des Hausmülls wiederverwertet werden könnte, werden gegenwärtig lediglich 10 % zur Wiederverwertung eingesammelt. Ungefähr 19 % der für alle Zwecke bereitgestellten Gesamtwassermenge geht an die europäischen Privathaushalte, und dieser Prozentsatz steigt. |
Größe der europäischen Privathaushalte, 1980 - 1990 (Euromonitor)
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